balkondschungel

Mitten im Industriegebiet haben wir unsere grünen Daumen entdeckt. Angefangen hat es vor ein paar Jahren mit Sonnenblumen aus einem geschenkten Tütchen (Werbegeschenk - ganz herzlichen Dank noch einmal). Inzwischen haben wir unzählige Tütchen Wildblumen gekauft und auch die im Herbst gesammelten Samen wieder ausgesät. Die Hummeln, Wespen, Schmetterlinge sind sehr fleißig, so dass wir an Samen keinen Mangel haben.

viel zu tun

Gießkanne betankenSelbst im sprichwörtlich sehr gemäßigten (ziemlich mittelmäßigen, um genau zu sein) Hamburger Klima braucht der Dschungel Wasser. Viel Wasser. Schließlich geht immer eine steife Brise drüber. Leider gibt es in dieser Gegend fast keine Singvögel. Inzwischen haben einige Meisen und Spatzen den Weg zu uns gefunden.

Gelb

Bei der Arbeit im DschungelSonnenblumen werden in Kübeln zwar nicht weltrekordverdächtig groß, aber fast 3 Meter schaffen sie dann doch, jedenfalls wenn das Wetter gut ist (in diesem verregneten Sommer bekommen sie nur kleine Blüten und auch nicht so viele). Wegen der großen Blätter machen sie allerdings schnell schlapp. Im Super-Sommer 2003 brauchten sie zwei Mal am Tag Wasser. Im Sturm-Sommer 2002 mussten wir sie festbinden (Gummi-Riemen für Fahrrad-Gepäckträger sind gut geeignet).

RingelblumeAuch Ringelblumen haben wir ausprobiert - nachdem es im letzten Jahr ganze Wälder waren, waren wir uns dieses gar nicht sicher, ob überhaupt welche dabei sind. Inzwischen ist es klar - an ihren Samen sind sie ja gut zu erkennen, die Blüten sahen in diesem Jahr jedenfalls ganz anders aus - kleiner und nicht so buschig.

Rekorde

1,73 MeterAuch wenn sich die Sonnenblumen dieses Jahr zurückhalten, haben wir doch einen Rekord zu verzeichnen. Eine übriggebliebene Strohblume, im letzten Jahr etwas zu spät ausgesät, wuchs den Winter über auf der Fensterbank in einem kleinen Topf vor sich hin. Jetzt ist sie draußen im Kübel und wächst weiter - die 1,73-Meter-Marke hat sie inzwischen erreicht.

Preußisch-Blau

Der Legende nach wurde die Farbe der preußischen Uniformen nach der Kornblume gewählt. In freier Wildbahn sieht man sie nur noch selten, dabei sehen Kornfelder erst mit den blauen Punkten der Kornblume und den roten des Mohns richtig schön aus. Kornblumen gibt es übrigens in allen Schattierungen von blau und in allen Farbtönen von hellrosa bis dunkelviolett - auch in unserem Garten.

 Blau Extreme viele Farben Kornblume und Mohn

Lecker

Marienkäfer im DillBesonders viel Mühe haben uns die Kräuter gemacht - die Zitronenmelisse hat ständig Blattläuse (während der Spargelzeit hat sie sich zum Glück noch gut wehren können, so dass wir etwas davon hatten). Der Schnittlauch keimte gar nicht erst. Nur der Dill wächst prächtig und wie man sieht, haben auch andere Freude daran. Dill schmeckt nicht nur gut, er ist auch sehr dekorativ, wenn man ihn Blüten treiben lässt und mit den Samen kann man ja auch würzen, schmeckt fast wie Kümmel.

Rot

Klatschmohn, 1. EtageKlatschmohn ist sehr gut zu ziehen, in den kleinsten Töpfen sind noch Pflanzen. Sie kämpfen sich überall durch, bis sie zum Licht kommen. Eine Pflanze hat großes Interesse am Satellitenfernsehen.

Der türkische Mohn tat uns nicht den Gefallen. Nur eine als Staude gekaufte Pflanze hat Blüten getrieben, die selbstgesäten leider nicht. Der türkische Mohn hat große Blüten, die sich auch bei schlechterem Wetter gut halten. Die Blütenblätter sehen sehr zart und zerbrechlich aus, sind aber erstaunlich fest.

Türkischer MohnTürkischer MohnKlatschmohnTürkischer Mohn

In diesem Jahr (2005) probieren wir es mal mit Tomaten, nachdem wir im Jahr zuvor nur mit Mühe unseren Appetit auf dem Wochenmarkt decken konnten.

Üppig

Einige Pflanzen machen erst im zweiten Jahr richtig Freude. In den vergangenen Jahren haben wir Margeriten immer als Pflanzen gekauft, im letzten Jahr haben wir auch mal selbst welche gesät. Sie sind zweijährig und haben daher erst in diesem Jahr geblüht - sehr lange und ausdauernd. Die Nelken haben wir durch den Winter gerettet.

MargeriteNelkenMargeriteNelkenbusch

Selbermachen

1,73 MeterDie meiste Freude bereiten uns immer die selbstgezogenen Pflanzen. Und daher gibt es neben den bunten Wildblumen auch Exoten wie einen Drachenbaum und mehrere Lychéen (Litschis, aus den Obststeinen). Sie lassen sich gut ziehen, wachsen in den ersten Monaten sehr schnell und sind erstaunlich pflegeleicht, wenn sie nur ausreichend Wasser und Licht haben.

Saison

1,73 MeterEinige Weihnachtssterne haben schon mehrere Male mit uns gefeiert. Lässt man sie wachsen, dann werden es große Büsche. Damit sie jedes Jahr wieder blühen, müssen sie im Herbst deutlich merken, dass die Tage kürzer werden. Das ist nicht einfach, wenn man tendenziell nachts arbeitet. Aber es kann gelingen, wenn ausreichend Platz im Treppenhaus ist. Dieses Jahr sind sie aber etwas durcheinandergekommen, jedenfalls stehen sie zusammen mit den Sonnenblumen momentan in voller Blüte. Auch ein Kommentar zum Wetter...